Bücher von Anand Ehring

Andonah - Leseprobe 1

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Sirith

Dunkle, rötliche Wärme. Ein Raum. Stein, warmer Stein. Ein undefinierbarer Duft nach Stein und Wasser. Und wieder dieser Klang. Dunkles, tiefes Rumoren, Pulsieren, Rauschen. Der Stein spricht. Geborgenheit, Wiedererkennen. Ein absolutes, unvergleichliches, einzigartiges Gefühl von Verbundenheit, von Sein. Und dann erscheint ...

Sirith schlug die Augen auf. Wieder hatte sie diesen Traum. Woher kam er? Was sagte er? Jedesmal nach diesem Traum erwachte sie mit Traurigkeit, mit einem Gefühl der Verlassenheit, als hätte sie etwas verloren. Und jedes Mal war sie erstaunt, Hände, Arme, Beine, einen Körper zu haben. Als wäre das etwas Besonderes, als wäre es nicht immer so gewesen. Und als wäre dies der Grund für ihre Traurigkeit. Als würde sie dieser Körper an irgend etwas hindern.

Langsam atmete sie die kühle Luft ein, die den Übergang zwischen Nacht und Morgen bildete. Ihre Kammer verströmte den vertrauten Duft nach Holz und Kräutern. Ihr Schlaffell kam ihr vor wie ein lebendiges Wesen, welches sie in den Armen hielt, und sie bohrte ihre Nase tief in die weichen Tierhaare. Von draußen kam der Duft des Waldes, modrig und gleichzeitig frisch. Aus der anderen Kammer roch es nach Rauch und Asche, in der sich die Glut für das Feuer des heutigen Tages verbarg. Sirith streckte sich und gähnte. Schlafen konnte sie jetzt nicht mehr. Also schlug sie das Fell zurück und setzte sich auf. Ihre nackten Füße berührten den fest gestampften kalten Lehmboden. Ihre Zehen waren vom Schlaf warm und tasteten den körnigen und doch glatten Untergrund fast zärtlich ab. Auch der Boden verströmte einen satten Duft.

Sirith zog ihr Gewand über, band den Gürtel um und ging leise nach draußen, um ihre Eltern nicht im Schlaf zu stören. Um diese Zeit war es noch still, und so konnte sie besser hören und die Pflanzen finden, die sie suchte. Die Lichtung lag dunkel in der sich dem Ende zu neigenden Nacht. Tief sog sie den Wald in ihre Lungen ein. Der Boden war kalt und feucht, die Gräser waren nass von Tau. Die Lichtung wurde durch mehrere große Bhohona-Bäume begrenzt. Ihre runden, gelbgrünen Blätter warfen tagsüber ein warmes Licht, jetzt aber bildeten sie tiefschwarze Schatten vor dem grauschwarzen Himmel.
  Andonah   

Urheber+Copyright: Anandi Andrea Ehring Impressum Kontakt Datenschutz Entwicklung u. Implementierung: Anand Ehring
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