Sabine 13.05.2020 |
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Ihr Lieben! Heute ist mir nicht nach "Plaudern", heute ist mein Herz schwer. Ich weine, weil ich nicht in einer Welt leben möchte, in der ich den Anderen als Gefahr für mich, für meine Gesundheit ansehen möchte. Ich weine, weil ich die Gesichter der Menschen nicht sehen kann. Ich weine, weil ich meine Freunde nicht umarmen kann, weil sie Abstand von mir halten. Ich weine, weil Menschen ihre alten Eltern nicht besuchen, weil sie meinen, eine Gefahr für diese zu sein. Das ist für mich so traurig. Mir wird immer mehr klar, dass wir dieses "neue" Leben mit seinen Einschränkungen, vielmehr mit seiner Konnotation "der andere Mensch könnte eine Gefahr für dich sein" noch lange werden leben müssen. Und das es vielleicht nie mehr weggeht, die Angst vor der Nähe zum Mitmensch. Irgendwie passt das so in unsere Welt. Wir wollen uns vor Allem absichern, die Welt kontrollieren, nicht unser wahres Gesicht zeigen. Ich bin auf gar keinen Fall eine Verschwörungsdingsda. Nur möchte ich wieder lieben können, ansehen können, Wärme geben und spüren, ohne dieses Misstrauen. Es tut mir auch so leid für die jungen Menschen und die Kinder, die von dieser Zeit geprägt werden, und vielleicht langsam vergessen, wie es ist, unbeschwert zusammen zu spielen, die Köpfe zusammenzustecken, frei zu atmen. Ich glaube, ich habe mich erst sehr gut angepasst und den Umgang mit Corona für ein vorübergehendes Phänomen gehalten; langsam wache ich auf und sehe, was diese neuen Regelungen mit uns allen machen. Wie viele Lebensbereiche davon betroffen sind und welche riesigen Auswirkungen sie haben. Diese Isolation, diese fehlende Unbeschwertheit im Kontakt. Ein schönes Erlebnis hatte ich (vllt. als Gegengewicht zu dieser Schwere): beim Einkaufen an der Kasse war ich nicht so schnell mit Einräumen und Bezahlen. Es geht irgendwie langsamer zur Zeit. Die nächste Kundin kann aber erst vorrücken, wenn ich fertig bin und den Kassenbereich verlasse. Endlich fertig, riskiere ich einen Blick zur nachfolgenden Kundin und sehe, dass sie mich anlächelt. Mit Maske, aber ich sehe es deutlich. Ich lächel zurück. Das hat mir so gutgetan, denn ich meine ansonsten viel Ungeduld in den Läden und Supermärkten bei den Kunden zu spüren, auch eine gewisse Nervosität beim Einkauf. Und bei Vielen kann ich gar nichts wahrnehmen, weil ich die Mimik nicht sehe. Es ist als wäre ich von Robotern umgeben. Deshalb hat mir das Lächeln so gutgetan. Ich habe den Mitmensch hinter der Maske gesehen und ich wurde auch als Mensch wahrgenommen. Liebe Anand, vielen Dank für Deine schönen Sonntagsvideos! Die Videos über die eigene Entscheidungsfähigkeit und über die Meditation haben mir bisher am meisten gefallen. Das soll keine Wertung sein, aber sie haben bei mir den meisten Widerschein ausgelöst. Irgendwie habe ich am Schluss des Medi-Videos den Eindruck über Deinen Blick schaffst Du tiefen Kontakt mit mir. Das finde ich wunderschön! Ganz liebe Grüße von Sabine zurück zum Beitrag von Sabine
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